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„Workslop“ – schaden KI-Tools der Produktivität?

Seit einiger Zeit geistert ein neuer Begriff durch die KI-Welt: „Workslop“. Er bezeichnet mit KI erstellte Inhalte, die zwar äußerlich professionell wirken, aber inhaltlich keinen echten Mehrwert bieten. Galt KI bisher als echter Produktivitäts-Booster, werden nun erstmals Stimmen laut, die vom Gegenteil berichten. Was bedeutet das für den Einsatz künstlicher Intelligenz für Unternehmen?

Hochglanz ohne Inhalt

Künstliche Intelligenz sollte die Arbeit erleichtern, Prozesse beschleunigen und Firmen wettbewerbsfähiger machen. Die Versprechen waren groß, die Möglichkeiten noch größer – viele Unternehmen sind längst auf den Zug aufgesprungen und haben ordentlich inverstiert. Doch die Realität sieht nicht immer rosig aus: Laut einer Studie des MIT Media Lab berichten 95 % der Unternehmen von keinem erkennbaren Nutzen. Das Problem liegt nicht in der Technik selbst, sondern im Ergebnis – oder besser gesagt: im „Workslop“.

Workslop steht für Inhalte, die mithilfe von KI erstellt wurden und zwar professionell aussehen, aber inhaltlich leer, unbrauchbar oder verwirrend sind. Berichte, Präsentationen oder Mails, die auf den ersten Blick beeindrucken – aber auf den zweiten nur eins bedeuten: Mehrarbeit für die, die damit umgehen müssen.

Der Preis des KI-Mülls: Zeit, Geld, Nerven

Eine Untersuchung der BetterUp Labs in Zusammenarbeit mit der Stanford University zeigt, wie weit verbreitet Workslop bereits ist: 41 % der Beschäftigten haben in nur einem Monat solche „Pseudo-Inhalte“ erhalten. Durchschnittlich fast zwei Stunden benötigen Mitarbeitende, um den Inhalt zu verstehen, neu zu strukturieren oder komplett zu überarbeiten. Pro Fall!

Doch es bleibt nicht bei rein wirtschaftlichen Schäden. Mitarbeitende berichten von Frust, Verwirrung und Vertrauensverlust. Wer wiederholt solchen KI-Müll verschickt, wird intern schnell als unfähig oder unzuverlässig abgestempelt. Ein Drittel der Empfänger gibt an, nicht mehr mit solchen Kolleginnen und Kollegen arbeiten zu wollen.

Schlechte Inhalte, schlechte Stimmung im Team

Das wahre Problem von Workslop ist nicht nur der Mehraufwand – sondern der schleichende Vertrauensverlust in der Zusammenarbeit. Wer Workslop erhält, stellt infrage, ob der Absender sich überhaupt mit dem Thema beschäftigt hat – oder einfach nur den schnellsten Weg zur Deadline gesucht hat.

Noch problematischer wird es, wenn Führungskräfte selbst Workslop verschicken. Denn dann geht es nicht mehr nur um schlechte Inhalte, sondern um eine Kultur des Durchwurschtelns, die sich auf das gesamte Unternehmen überträgt. Es entstehen Missverständnisse, zusätzliche Meetings und Korrekturschleifen – also genau das Gegenteil dessen, was KI eigentlich leisten sollte.

Die Lösung? Klare Ansagen statt KI-Euphorie

Der Workslop-Wahnsinn zeigt: Ohne klare Regeln und Schulung wird KI zum Problem statt zur Lösung. Führungskräfte müssen definieren, wo, wann und wie KI sinnvoll eingesetzt werden darf – und wo eben nicht. Einfach nur auf den Hype aufspringen bringt nichts. Im Gegenteil: Wer KI als Allzweckwaffe ohne Kontext nutzt, zerstört Produktivität und vergiftet die Zusammenarbeit.

Stattdessen braucht es eine Kultur, in der KI als Werkzeug zur Unterstützung genutzt wird – nicht als Shortcut zum Nichtstun. Teams sollten lernen, KI-Ergebnisse kritisch zu hinterfragen, zu ergänzen und gezielt einzusetzen. Und vor allem: zu erkennen, wann echtes Nachdenken durch kein Tool ersetzt werden kann.

KI ist kein Ersatz fürs Denken

Natürlich schaden nicht die KI-Tools selbst den Unternehmen, es ist der unkritische und oft auch amateurhafte Umgang mit ihnen. KI ist ein Werkzeug, das nur so gut ist wie der Mensch, der es bedient. Für Unternehmen bieten sich viele Möglichkeiten durch ihren Einsatz, aber Mitarbeiter müssen geschult sein. Wer seine Aufgaben „durch die KI jagt“ um Zeit und Mühe zu sparen, mag sich clever fühlen – ist es aber nicht. Denn schlecht durchdachte Inhalte sind nichts anderes als digitaler Bürospam mit Hochglanzfilter. Und wer diesen Spam verschickt, trägt die Verantwortung für den Stillstand, der daraus entsteht.

Die Studie AI-Generated “Workslop” Is Destroying Productivity ist eine Zusammenarbeit von BetterUpLabs und der Stanford University und wurde zuerst im Harvard Business Review veröffentlicht.

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