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Milliarden für Roboter – ABB verkauft Robotics-Sparte

Der Schweizer Industriekonzern ABB hat sich für stolze 5,375 Milliarden US-Dollar komplett von seiner Robotics-Division getrennt. Damit lässt ABB ausgerechnet den Bereich hinter sich, der als eine der wichtigsten Zukunftstechnologien überhaupt gilt – der industrielle Robotik. Die offizielle Erklärung des Unternehmens klingt dabei ganz nüchtern: Die Robotik passe „nicht mehr zur strategischen Ausrichtung“ des Gesamtkonzerns.

Roboter weg, Milliarden her – ABB setzt ein klares Zeichen

Noch vor Kurzem wollte ABB seine Robotik-Sparte als eigenständiges Unternehmen an die Börse bringen. Doch nun der plötzliche Strategiewechsel: Statt Spin-off gibt’s den direkten Verkauf an die japanische SoftBank Group. Und der bringt ordentlich Geld in die Kasse, 2,4 Milliarden US-Dollar Buchgewinn streicht ABB durch den Deal ein. Für Anleger ein Grund zur Freude, denn so ein Ergebnis macht sich gut in der Bilanz.

Was mit dem Erlös passiert, bleibt im Rahmen der bekannten ABB-Finanzpolitik: gezielte Investitionen, Dividendenzahlungen oder Aktienrückkäufe – alles Optionen, die nun wieder auf dem Tisch liegen.

Trotzdem überrascht der Schritt: Die Robotik-Sparte war alles andere als ein Sorgenkind. 2024 machte sie 2,3 Milliarden Dollar Umsatz und steuerte rund 7 Prozent zum Konzernumsatz bei. Keine Altlast also, sondern ein funktionierendes, zukunftsfähiges Geschäftsfeld. Warum also der Verkauf? ABB-Chef Morten Wierod sieht die Zukunft des Bereichs eher außerhalb des Konzerns: „SoftBank wird ein hervorragendes neues Zuhause für das Geschäft und seine Mitarbeitenden sein.“ Ein klarer Hinweis darauf, dass ABB nicht aus der Not heraus verkauft – sondern ganz bewusst den Kurs wechselt.

„SoftBank wird ein hervorragendes neues Zuhause für das Geschäft und seine Mitarbeitenden sein.“

 

SoftBank will mehr als nur Maschinen – es geht um Superintelligenz

SoftBank-Chef Masayoshi Son lässt keinen Zweifel an den ambitionierten Plänen: „Für SoftBank ist physische KI die Zukunft.“ Mit dem Kauf der ABB Robotics-Division sichert sich der japanische Konzern Know-how, Technologie und Fachkräfte, um den nächsten großen KI-Sprung zu machen – Roboter, die denken, handeln und möglicherweise fühlen.

Die Kombination aus ABBs industrieller Robotik und SoftBanks KI-Plattformen könnte also tatsächlich ein Gamechanger werden. Für ABB bedeutet der Deal allerdings auch, die Kontrolle über ein zukunftsweisendes Segment aus der Hand zu geben – zugunsten klarerer Strukturen und kurzfristiger Gewinne.

ABB positioniert sich neu

Der Verkauf soll bis spätestens Ende 2026 abgeschlossen sein – wenn die Kartellbehörden mitspielen. Gleichzeitig verlässt mit Sami Atiya auch der bisherige Leiter des Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation das Unternehmen. Er wird den Übergang zur SoftBank als strategischer Berater begleiten – dann ist auch für ihn Schluss.

ABB positioniert sich damit neu – weg vom Zukunftsversprechen KI, hin zur klassischen Automatisierung und Elektrifizierung. Ob das der smartere Weg ist, bleibt offen.

Verkauf ein Rückzug aus der Zukunft?

ABB verabschiedet sich ausgerechnet von dem Bereich, der wie kaum ein anderer für Innovation, Zukunft und Wachstum steht – und das nicht etwa wegen Problemen oder roten Zahlen, sondern weil die Robotik angeblich „nicht mehr zur Strategie passt“. Klingt in erster Linie pragmatisch. Dabei verkauft der Konzern bestens aufgestellte Hightech-Sparte an einen Investor, der vor allem dafür bekannt ist, hoch zu pokern. Heute Robotik, morgen Superintelligenz – oder auch der nächste Milliarden-Flop?

Für ABB-Aktionäre mag das zunächst gut aussehen: Schnelles Geld, hoher Buchgewinn, glänzende Bilanz. Aber langfristig stellt sich die Frage: Hat ABB gerade ein Stück DNA abgestoßen, das man in zehn Jahren bitter vermissen wird? Denn während ABB sich auf Automatisierung der alten Schule konzentriert, positioniert sich SoftBank mit diesem Deal ganz vorne im Rennen um die nächste Generation von KI-gesteuerten Maschinen.

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