Vom Studienabbrecher zum Milliarden-Gründer
Der Werdegang von Shayne Coplan war alles andere als geradlinig: aufgewachsen auf New Yorks Upper West Side, ging er auf öffentliche Schulen, studierte kurz Informatik – und schmiss alles hin. Die Corona-Pandemie 2020 brachte schließlich die Idee, die alles verändern sollte. In der Folge gründete er Polymarket, eine Plattform, auf der Menschen auf reale Ereignisse wetten können. Und zwar auf so ziemlich alles, ganz klassisch auf Sportergebnisse, politische Ereignisse oder den Goldpreis, aber auch auf Kurioses, wie etwa die Anzahl von Elon Musks Tweets in einem bestimmten Zeitraum.
Wetten auf die Weltlage
Polymarket funktioniert einfach: Nutzer setzen mit Kryptowährungen auf den Ausgang von realen Ereignissen. Wird Trump demnächst Putin treffen? Wie gehen die Präsidentschaftswahlen in Irland aus? Steigt der Bitcoin noch weiter? Die Plattform bringt Meinungen, Informationen und Geld zusammen – und das auf eine Weise, die ziemlich einzigartig ist.
Es verwundert nicht, dass ein weltweit beachtetes Großereignis den großen Durchbruch brachte: Bei der US-Wahl 2024 wurden über 3 Milliarden Dollar wurden auf verschiedene Szenarien gesetzt. Die Medien griffen das Thema auf – und Polymarket war plötzlich mehr als ein Krypto-Spielplatz. Es war ein neuer Ort, an dem Menschen versuchten, die Zukunft zu lesen – mit echtem Einsatz.
Der erste Milliarden-Deal
Spätestens im Oktober 2025 war klar: Polymarket ist kein Start-up mehr, sondern ein ernstzunehmender Player. Die Intercontinental Exchange, die Muttergesellschaft der New Yorker Börse, investierte 2 Milliarden Dollar, was zu einer Unternehmensbewertung von 9 Milliarden führte. Damit schaffte er es auf die Liste der Superreichen – und das mit gerade mal 27 Jahren.
Auf dem Radar der Behörden
Der Aufstieg war aber nicht nur Sonnenschein, schon 2020 geriet Polymarket ins Visier der US-Behörden. 2022 verhängte die CFTC eine Geldstrafe von 1,4 Millionen Dollar wegen fehlender Lizenzen. In der Folge wurde der Zugang für US-Bürger gesperrt. Auch in anderen Ländern wurde Polymarket als illegaler Glücksspiel-Anbieter gelistet, der gegen nationale Glücksspiel-Regularien verstößt.
Trotzdem hat sich Polymarket durchgesetzt. Die Plattform steht heute sinnbildlich für eine neue Art, Informationen zu bewerten – und zu Geld zu machen. Wetten als Wissensbarometer? Die einen feiern es als Revolution. Andere sehen darin den Anfang vom Ende rationaler Debatten.
Ein letzter Gedanke dazu:
Wenn Menschen Milliarden auf den Ausgang von echten Ereignissen setzen, ist das faszinierend – und beunruhigend zugleich. Klar, es zeigt, wie wertvoll kollektives Wissen sein kann. Aber je größer der Wetteinsatz, desto stärker der Anreiz, dieses Wissen zu beeinflussen.
Es geht nicht mehr nur um Vorhersagen – sondern auch um Macht. Und wenn Wahrheit zur Währung wird, muss man sich fragen: Wer kontrolliert das Spiel eigentlich noch?
Quellen:
- Bloomberg Billionaire Index
- Shayne Coplan wird jüngster Selfmade-Milliardär auf Coindesk
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