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Helsing kauft Hersteller von Unterwasserdrohnen

Helsing, Deutschlands wertvollstes Start-up mit Fokus auf militärischer Künstlicher Intelligenz, hat schon wieder zugeschlagen: Nach der Übernahme des bayerischen Flugzeugbauers Grob Aircraft im Juni schluckt das Münchner Unternehmen nun den australischen Unterwasser-Spezialisten Blue Ocean. Und das ist mehr als nur ein weiterer Einkauf – es ist ein gezielter Schritt in Richtung Unterwasserdominanz.

Unterwasserdrohnen für Überwachungs-Netzwerk

Blue Ocean entwickelt autonome Unterwasserfahrzeuge und die nötige Software dazu. Künftig soll es mit Hilfe dieser Technologie möglich sein, ganze Flotten von Drohnen-Gleitern zur maritimen Überwachung einzusetzen. Helsing will das Komplettpaket liefern – Software und Hardware aus einer Hand. Ein Gesamtpaket, das offenbar größere Ambitionen verfolgt, bis hin zu einem voll ausgebauten europäischen Schutzmechanismus, analog zu Luftabwehrsystemen. 

Militär auf Autopilot: So sieht die Zukunft unter Wasser aus

Was Helsing da entwickelt, ist nicht Science-Fiction, sondern Realität. Mit dem SG-1 Fathom, einem unbemannten Gleiter für Unterwassereinsätze, und der zugehörigen KI-Plattform Lura will das Start-up die Meere überwachen. Und das autonom, rund um die Uhr, ohne Besatzung.

Die Produktionsstätte steht bereits im britischen Küstenort Plymouth, wo Blue Ocean ebenfalls ansässig ist. In nur einem Jahr gemeinsamer Arbeit haben die Partner den Fathom entwickelt – das Modell ähnelt stark den bisherigen Blue-Ocean-Geräten, wurde aber offenbar von Helsing softwareseitig weitergedacht. Man darf gespannt sein, welche Prototypen nach der Übernahme folgen.

Offiziell gibt es noch keine Details zu neuen Kunden, von Seiten des Unternehmens heißt es, es gebe Gespräche mit verschiedenen Interessenten. Kein Wunder, denn unbemannte Systeme sind nicht nur in der Luft im Aufschwung – auch unter Wasser wächst der Markt rasant.

Wettrüsten unter Wasser: Wer nicht investiert, verliert

Während der Luftkrieg durch Drohnen schon jetzt völlig neue Dynamiken entwickelt hat, hinkt das Geschehen unter Wasser noch etwas hinterher. Doch das ändert sich. Die Deutsche Marine erwartet bereits einen starken Zuwachs unbemannter Systeme, und Start-ups wie Helsing, Quantum Systems oder Stark Technologies drängen in den Markt.

Auch große Rüstungskonzerne schlafen nicht: Boeing, BAE Systems und die Marinesparte von Thyssen-Krupp arbeiten längst an eigenen autonomen Flotten, Gleitern und Trägerschiffen. Helsing will hier offenbar nicht nur mitspielen – sondern die Spielregeln selbst bestimmen.

Mit über 1,5 Milliarden Euro Investorenkapital in der Tasche und einer Bewertung von 12 Milliarden Euro ist Helsing gut aufgestellt, um das nächste Kapitel in der Rüstungstechnologie zu schreiben. Offen bleibt, was genau mit dem Zukauf von Blue Ocean geplant ist – Gould spricht von „einigen Ideen“, verrät aber noch nichts Konkretes.

Die ewig gleiche Frage nach der Kontrolle

Das klingt alles fazinierend und ist technisch extrem spannend. Aber wenn autonome Drohnen demnächst flächendeckend über und unter dem Wasser patrouillieren, wird es auch rechtlich heikel. Wer kontrolliert die Algorithmen? Wer entscheidet, wann eine Drohne „aktiv“ wird – und mit welchen Folgen? Und: Wird hier gerade eine automatisierte Verteidigungsfront geschaffen, ohne dass je ein Parlament darüber abstimmt?

Die Politik redet bisher auffällig wenig über solche Entwicklungen. Dabei sollte sie sich langsam fragen, ob KI-gesteuerte Drohnenflotten im Meer wirklich die sicherere Zukunft sind – oder nur der Beginn eines neuen, digitalen Wettrüstens unter dem Radar.

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