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WD-40: Wie ein Rostlöser zu Kultstatus kam

In unsere Serie Growth Stories widmen wir uns heute einem ganz besonderen Produkt, das einen grandiosen Siegeszug aus einer winzigen Anwendungs-Nische in Millionen von Haushalte rund um den Globus hinlegte: WD-40. Hier erfährst du, wie aus einem unspektakulären Rostschutzmittel ein Kultprodukt mit regelrechter Fangemeinde und noch dazu ein Stück Industrie-Geschichte wurde.

Vom Raketen-Traum zum Haushalts-Star

Die Geschichte von WD-40 klingt wie ein Hollywood-Drehbuch: Ein kleines Chemieunternehmen in Kalifornien tüftelt an einem Mittel gegen Rost – und erfindet dabei einen Alleskönner, der in Millionen Haushalten, Werkstätten und Fabriken weltweit nicht mehr wegzudenken ist. Heute steht WD-40 nicht nur für kriechfähiges Öl, sondern für eine Erfolgsgeschichte, in der mit viel Zufall, Ausdauer und einem Hauch Geheimniskrämerei eine Legende geschaffen wurde.

Dabei war der Anfang denkbar unspektakulär. 1953 versuchte die Firma „Rocket Chemical Company“, ein Rostschutzmittel für die Raumfahrt zu entwickeln. Ziel war es, Metallteile von Raketen vor Korrosion zu schützen. Und wo heute ganze Teams nach den wohlklingendsten Produktnamen suchen, blieb man bei WD-40 pragmatisch: Das Kürzel steht für „water displacement, 40th formula“ – denn erst mit dem 40. Versuch man man die Richtige Mischung für das Produkt. Und was für das Produkt passt, kann für die Firma nicht schlecht sein, also hat man kurzerhand das ganze Unternehmen in WD-40 umbenannt.

Wie wurde WD-40 so erfolgreich?

Bereits in den 1960er Jahren brachte das Unternehmen das Produkt in Spraydosen in Einzelhandelsgeschäfte – bis dahin war es nur für die Industrie gedacht. Die Nachfrage war sofort da, vor allem bei Heimwerkern, Autoliebhabern und Bastlern. 

Was WD-40 so besonders macht, ist dabei seine Vielseitigkeit. Es löst festsitzende Schrauben, schmiert quietschende Türen, schützt vor Rost, verdrängt Feuchtigkeit und kann sogar bei verharzten Fahrradketten Wunder wirken. In den USA wurde es lange Zeit sogar zum Reinigen von Waffen verwendet. Dass es eigentlich kein Reinigungsmittel ist, sondern ein Schmiermittel – egal.

Der Siegeszug war nicht mehr aufzuhalten, bereits Anfang der 1990er Jahre wurden weltweit rund eine Million Dosen pro Woche verkauft. Mittlerweile ist WD-40 in rund 180 Ländern erhältlich und generiert einen Jahresumsatz von etwa 600 Millionen Dollar

Cleveres Marketing mit dem Kunden im Fokus

Beim Marketing setzte das Unternehmen schon für auf echte Kundenberichte – bisweilen auch mit einem Augenzwinkern. So ist auf der Firmenwebseite zu lesen, dass ein Mann WD-40 nutzte, um den Parfümduft seiner Geliebten zu überdecken. Eine andere Geschichte erzählt von Polizisten, die einen nackten Einbrecher, der in einem Lüftungsschaft eingeklemmt war, damit befreien konnten.

Natürlich sind nicht alle Anwendungen derart kurios. Aber wer sich von der Vielseitigkeit des Produkts überzeugen möchte, der kann auf der der Firmenwebseite eine Liste mit 2000 Anwendungsmöglichkeiten einsehen, die von Nutzern eingereicht wurden.

Geheimformel mit Kultstatus

Was genau in WD-40 drin ist? Das weiß niemand so genau. Die Zutatenliste ist bis heute streng geheim. Es heißt, nur sehr wenige Menschen weltweit kennen die Original-Formel. Diese Strategie hat funktioniert: Seit mehr als 70 Jahren wird versucht, den Erfolg nachzumachen, aber kein Konkurrenzprodukt konnte sich ähnlich durchsetzen.

Die Ironie dabei? WD-40 ist gar nicht patentiert. Ein Patent wäre öffentlich einsehbar – und das Unternehmen hätte die geheime Formel offenbaren müssen. Also hat man sich dagegen entschieden.   Und die Geschichten um die geheime, in einem Banktresor verwahrte Formel hat zusätzlich zum Kultstatus beigetragen.

Und was lernen wir daraus?

WD-40 ist ein Paradebeispiel dafür, dass man nicht immer das Rad neu erfinden muss. Manchmal reicht es, ein Produkt zu schaffen, das so gut ist, dass es nie ersetzt werden muss. In einer Zeit, in der alles komplizierter, smarter und vernetzter wird, ist WD-40 fast schon eine rebellische Antwort: eine einfache Lösung, die einfach funktioniert.

Rechtlich betrachtet ist die Geschichte von WD-40 auch ein Lehrstück in Sachen Markenschutz, Betriebsgeheimnis und Branding. Der Mythos um die geheime Formel, das kultige Design und die konsequente Positionierung als Allzweckwaffe im Alltag – all das schützt das Unternehmen besser als jedes Patent.

Quellen: wd40.com

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