Der Gamechanger: Ein neuartiger Elektrolyseur
Kernstück des Ganzen ist ein neu entwickelter Elektrolyseur. Klingt erstmal technisch, ist aber ein cleveres Prinzip: Das Gerät läuft nur dann, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht – und pausiert ohne Leistungsverlust, wenn der Strom gerade knapp ist. Bisher scheiterten viele CO₂-Abscheider genau daran: Sie brauchen Dauerstrom und teure Materialien.
Nicht so bei Brineworks. Ihr System ist auf flexiblen Betrieb mit erneuerbarer Energie ausgelegt und erzeugt dabei nicht nur CO₂-freien Wasserstoff, sondern holt gleichzeitig CO₂ direkt aus der Luft. Diese Kombination ist der Schlüssel für die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen – also E-Fuels, die Flugzeuge und Schiffe in Zukunft antreiben könnten.
Co-Gründer und CEO Gudfinnur Sveinsson bringt es auf den Punkt: „Wir haben einen Elektrolyseur gebaut, der läuft, wenn die Sonne scheint, und pausiert, wenn sie nicht scheint. Wir machen möglich, was jahrzehntelang unmöglich schien.“
Hoffnung für die härtesten Klimasünder
Brineworks zielt bewusst auf Sektoren, die sich bisher kaum dekarbonisieren lassen: Luftfahrt und Schifffahrt. Zusammen verursachen sie über 5 Prozent der globalen CO₂-Emissionen – mit steigender Tendenz. Alternative Antriebe wie Batterien sind hier kaum einsetzbar.
E-Fuels aus Luft-CO₂ und grünem Wasserstoff gelten deshalb als Hoffnungsträger. Das Problem bisher: Sie sind teuer, ineffizient – und kaum verfügbar. Brineworks will genau das ändern. Laut CTO Dr. Joseph Perryman ist der Beweis erbracht, man habe gezeigt, dass man CO₂ direkt aus der Luft für unter 100 Dollar pro Tonne gewinnen kann.
Der Plan ist ambitioniert: Bis Ende 2026 soll die Technologie serienreif sein. Wenn alles klappt, könnten noch vor 2030 erste Flugzeuge mit klimaneutralem Sprit starten.
Neuer Energiemarkt statt Abhängigkeit?
Brineworks denkt weiter: Ihre Technologie ist dezentral einsetzbar – theoretisch könnte jedes Land mit genug Sonnen- oder Windenergie seine eigenen klimafreundlichen Treibstoffe herstellen. Ohne Ölimporte, ohne fossile Abhängigkeiten. Ein Versprechen, das besonders für rohstoffarme Länder attraktiv klingt.
Auch Investoren sehen das Potenzial. Dr. Kid Parchariyanon von SeaX Ventures sagt „Brineworks denkt CO₂-Entfernung und saubere Kraftstoffe radikal neu. Sie haben das Potenzial, einen messbaren Teil der globalen Emissionen zu senken.“
Wie ist das einzuordnen?
Eine Zielsetzung von unter 100 Euro pro Tonne CO₂? Klingt wie ein Traum der Klimapolitik – aber Brineworks behauptet, ihn bald Realität zu machen. Das Spannende daran: Sie packen nicht nur das Problem CO₂ an, sondern liefern direkt den Lösungsweg für klimafreundliche Mobilität. Ob der Plan wirklich aufgeht, wird sich zeigen. Aber wenn ja, könnten Ölkonzerne bald sehr nervös werden.
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